EU-Gebäuderichtlinie kommt: „Jetzt kommt es auf die Umsetzung an“

In einer wegweisenden Entscheidung hat der EU-Rat heute dem Kompromiss zur Neufassung der EU-Gebäudeenergieeffizienz-Richtlinie (EPBD) zugestimmt. Nach fast dreijähriger Diskussion wird somit ein wichtiger Schritt hin zu energieeffizienteren Gebäuden vollzogen. 
„Es ist erfreulich,“ so AGV Bau Saar-Hauptgeschäftsführer Christian Ullrich, „dass die Fachminister die Gebäudeenergieeffizienzrichtlinie final bestätigt haben. Die Ablehnung der Sanierungspflicht, wie von uns gefordert, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Eine solche Pflicht hätte eine erhebliche finanzielle Belastung für viele Immobilieneigentümer bedeutet und die Akzeptanz der Wärmewende nach dem vorangegangenen Hickhack um das Heizungsgesetz im vergangenen Jahr weiter erschwert." 

Die Stärkung der Lebenszyklusbetrachtung von Gebäuden durch die Richtlinie wird ebenfalls positiv bewertet. Doch trotz dieser Fortschritte bleibt die Umsetzung der Richtlinie eine Herausforderung. "Die Lebenszyklusbetrachtung ist enorm komplex und die Stimmung im Markt ist unruhig", so Ullrich weiter. Daher plädiert er für eine umfassende Fachdebatte, um ein praxisgerechtes und unbürokratisches Umsetzungsgesetz zu erarbeiten. 

Angesichts des voraussichtlichen Umsetzungstermins bis Mitte 2026 mahnt Ullrich zur Besonnenheit: „Ein bis zur Bundestagswahl 2025 ausgearbeiteter Gesetzentwurf sollte daher parlamentarisch erst nach der Bundestagswahl diskutiert werden. Qualität geht hier eindeutig vor Geschwindigkeit."  In Bezug auf die kommenden Herausforderungen betont Christian Ullrich, Hauptgeschäftsführer des Verbands, die Bedeutung einer effektiven Umsetzung: „Jetzt kommt es auf die Umsetzung an. Die EU-Gebäuderichtlinie birgt großes Potenzial für die Verbesserung der Energieeffizienz im Baugewerbe. Es liegt an uns, dieses Potenzial durch eine kluge und praktikable Umsetzung voll auszuschöpfen."